Schneckenbuntbarsche aus dem Tanganjikasee
Teil I: Neolamprologus multifasciatus
Text und Fotos: Alexander Maassen
Interessantes Brutverhalten
Die Buntbarsche aus dem Tanganjikasee erfreuen sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit unter den Aquarianern. Nicht nur, dass viele Bewohner des Sees endemisch sind, also nur dort vorkommen, sie zeichnen sich auch durch eine Vielzahl an verschiedenen Fortpflanzungsstrategien aus. Das faszinierende Brutverhalten macht ihre im Vergleich zu den Barschen aus dem Malawisee weniger prächtige Färbung mehr als wett.
Besonderes Interesse ziehen dabei einige der kleinsten Barsche aus dem See auf sich. Sie haben sich eine ungewöhnliche ökologische Nische erschlossen - Schneckenhäuser. Aufgrund des sehr harten und alkalischen Wassers im See bleiben die Häuser toter Schnecken sehr lange erhalten und sammeln sich auf sandigen Flächen am Grund des Sees. Sie stellen Unterkunft und Versteck für die so genannten Schneckenbuntbarsche dar. Diese kleinen Gesellen brüten in den Häusern, schlafen teilweise darin und suchen sie zum Schutz vor Feinden auf. Die Tiere zeigen ein so interessantes Verhalten, dass sich nicht nur die Wissenschaft für sie interessiert, sondern sie teilweise auch im Schulunterricht eingesetzt werden. Einer der verbreiteteren Arten ist Neolamprologus multifasciatus (Boulanger, 1906), den ich in diesem Bericht näher vorstellen möchte.
